Dezimierte Gautinger gewinnen sensationell den Viererpokal 2019

Der Vierpokal ist gewöhnlich ein Wettbewerb in dem Gauting in der Regel die letzten Jahre immer gut mitgespielt hat, aber immer entweder im Halbfinale oder Finale gescheitert ist, häufig mit einem 2:2 nach Berliner Wertung.
Dieses Jahr standen wir nach einer kampflosen ersten Runde erneut im Halbfinale, dass an einem Doppelspieltag in der Frühe ausgespielt wurde. Dort erwischten wir jedoch die denkbar schwerste Mannschaft. Gröbenzell war mit seiner absoluten Landesliga Topmannschaft mit einem DWZ-Schnitt von 2244 angetreten, um alles in Grund und Boden zu spielen. Dennoch waren sie unser Wunschlos, so dass wir ggf. den sonnigen Nachmittag frei haben könnten. 
Jedoch kamen zum starken Gegner noch weitere Handicaps hinzu – denn außer Mannschaftsführer Frank waren 15 Minuten nach Spielbeginn kein einziger Gautinger Spieler anwesend. 
Wärend nach und nach Basti und Alex eintrudelten war vom eigentlichen Spielleiter des Wettbewerbes und unserem 4. Spieler keine Spur. Uli hatte leider verschlafen und kam erst nach Ablauf der ersten Stunde ans Spiellokal, so dass wir wie so häufig in letzter Zeit gleich kampflos zurücklagen (0:1).Aufgrund der Spielstärke unserer Gegner war damit der Kampf eigentlich gelaufen, so dass es eigentlich darum ging irgendwo zumindest zu Punkten.
Doch es sollte anders kommen als gedacht. Lange Zeit waren alle Partien ausgeglichen. Auf allen Partien ging es auf die Zeitkontrollen zu wobei überall noch viele Züge bis zum 40. Zug zu spielen waren. Während Alex und Frank bei unklaren Stellungen einen Zeitvorsprung hatten, stand Basti optisch gefährdet und auch zeitlich ein wenig zurück.Beim hin und her lavieren gelang es Frank die Initiative zu übernehmen und in undurchsichtiger Stellung einen Bauern zu gewinnen. Auch Alex hatte die Oberhand und konnte in einem Turmendspiel einen Mehrbauern aufweisen. Basti hatte einen recht offenen König und man musste erwarten, dass er bald erlegt werden wird.Frank entschied sich die Stellung zu vereinfachen und seinen Gegner ein taktisches Damenopfer gegen zwei Türme zu erlauben. Damit waren ungleichfarbige Läufer sowie Dame und drei isolierte Mehrbauern gegen 2 Türme auf dem Brett. Kurze Zeit später erzwang er das nächste Opfer, so dass er Läufer gegen zwei Bauern gewinnen konnte. 
Basti konnte Gegenspiel aufbauen und selbst einen Angriff starten. Hier war abzusehen, dass ein Unentschieden zum weiterkommen reichen könnte, so dass plötzlich eine mögliche Sensation im Rahmen des möglichen erschien. Alex versuchte ein wenig sein Turmendspiel zu gewinnen, willigte aber nach einiger Zeit in ein Unentschieden ein (0,5 : 1,5). Aufgrund der Mannschaftssituation wählte Sebastian das Dauerschach seines Gegenübers, da sein Gewinnweg zwar sichtbar aber riskant aussah (1 : 2).
Aufgrund der Fesselung seines Läufers konnte jedoch Frank’s Gegenüber ein Tausch der zwei Türme gegen Dame und Läufer erzwingen. Da das entstehende Bauernendspiel jedoch verloren gewesen wäre, musste statt dessen der verbleibende Freibauer abgeholt werden. Dies ermöglichte aber die wenig Zeit um einen Königsangriff zu starten, der am Ende erfolgreich den Sieg einbrachte (2 : 2). Aufgrund der Berliner Wertung (Sieg am höheren Brett) hatten wir uns somit gegen Gröbenzell durchgesetzt.

Im Finale wartete Starnberg, die sich zuvor gegen Gilching durchgesetzt hatten. Das versprach ebenfalls einen spannenden Kampf in dem wir jedoch favorisiert waren. Bei den Gegnern mussten jedoch einige Spieler am Nachmittag zu anderen Terminen, so dass sie sich kampflos ergaben und wir somit direkt den Viererpokal gewonnen hatten und im Biergarten die Frühlingssonne und unseren Turniersieg genießen konnten (das nennt sich Effizienz, da wir im Wettbewerb nur 3 gespielte aber hochklassige Partien hatten!).
Der Gewinn des Viererpokals war das erste Mal, dass Gauting den Titel in den letzten Jahrzehnten gewinnen konnte.