Endlich erster Saisonsieg – 6,5:1,5 gegen den Rosenheimer SV

Der Beginn der Saison war bisher eher durchwachsen aber sehr spannend.
Nach unserem super Comeback-Unentschieden in der ersten Runde gegen Moosburg und einer unglücklichen Niederlage in Töging kam noch ein ebenfalls hart umkämpftes 4:4 in Unterzahl gegen die starken Gräfelfinger hinzu.
Somit hieß es im wegen Schneechaos verschobenen Nachholspiels gegen den Rosenheimer SV endlich den ersten Mannschaftssieg einzufahren.

Unsere Gegner waren stark personell gebeutelt und mussten sowohl auf viele der Spitzenspieler verzichten als auch noch eine Krankheit am Vorabend hinnehmen, weswegen sie nur zu siebt angereist waren.
Damit konnte Peter gleich kampflos einen Sieg einfahren (1:0).

Auch die anderen Begegnungen waren vielversprechend, da wir nominell in vielen der Partien favorisiert waren.
Die Vergangenheit hat jedoch gezeigt, dass wir uns gerade in solchen Begegnungen häufig sehr schwertun, zumal alle unsere Mannschaftskämpfe diese Saison nervenaufreibend waren und wir noch nicht richtig zum Laufen gekommen sind.

Uli Sperber war immer noch gesundheitlich nicht bei vollen Kräften und nahm dankbar ein frühes Remis-Angebot seines Gegners an (1,5 : 0,5). Zu diesem Zeitpunkt hatten wir in allen anderen Partien eine ausgeglichene Stellung bzw. einen leichten positionellen Vorteil.

Am vielversprechendsten war die Stellung von Sebastian Finsterwalder. Er hatte sich entschieden, anstelle eines Bauerngewinns ein starkes Zentrum aufzubauen und konnte somit ein gutes Figurenspiel aufbauen. Souverän startete er, als ihm sein Gegner die Möglichkeit bot, einen Bauerndurchbruch und konnte damit ein schnelles Matt erreichen (2,5 : 0,5).

Ralf Ludwig hatte seinen kleinen Eröffnungsvorteil hergegeben und einen Bauern geopfert, um ein mögliches Spiel seiner Gegnerin zu eliminieren. Da der Mehrbauer ein isolierter Doppelbauer und somit nicht viel extra Wert war, nahm sie sein Remis-Angebot ein wenig später an (3:1).

Damit schien alles nach Wunsch zu laufen, zumal noch die starken 4 Gautinger Spitzenbretter spielten.

Jürgen Wawra hatte sich aus seiner ein wenig gedrückten Stellung befreien können und bereits Remis-Angebote abgelehnt, da er noch die Stellung weiter spielen wollte.

Joachim Olbrich hatte in einer wenig besseren Stellung einen ungenauen Zug eingestreut, der erst einen Bauern und damit den Vorteil hergab. Kurz darauf beschloss er, die Stellung weiter zu verkomplizieren und dafür seine Königsstellung komplett zu öffnen, und stand positionell höchst gefährdet, sodass eine mögliche Niederlage absehbar war.

Frank Ipfelkofer hatte bei seinem Gegner ein paar Strukturschwächen provoziert und in einem Damen mit Läufer-Endspiel die besser positionierten Figuren, sodass es aussichtsreich war – aber ein Dauerschach lag dennoch immer in der Luft.

Richard Schneider hatte seinen Gegner positionell im Griff und konnte einen Bauern gewinnen. Dafür hatte er seinem Gegner jedoch plötzlich einiges an Gegenspiel eröffnet. Da Richard sich eher in schlechterer Stellung fühlte, versuchte er alles weiter zu verkomplizieren. Anstelle mit einer Computervariante Bauer und Qualität zu gewinnen, wählte sein Kontrahent eine Variante, bei der Richard eine Figur gab, aber darauf spekulierte eine gewisse Kompensation durch Fesslung und gefährlichem Freibauer aufzubauen.

Wenn dieser Mannschaftskampf den üblichen Mustern dieser Saison gefolgt wäre, hätte es erneut 4:4 ausgehen können. Aber es kam zum Glück anders.

Plötzlich war die Partie von Joachim unentschieden, und alle rieben sich verwundert die Augen. Er musste in ein Endspiel mit zwei weniger Bauern abwickeln und sein Gegner griff mittels Spieß zwei Leichtfiguren gleichzeitig mit dem Turm an, die eigentlich nicht gedeckt werden konnten. Damit nahm er sich aber ein entscheidendes Fluchtfeld für den König, sodass Joachim mittels Turmschachs die Züge wiederholen konnte (3,5:1,5).

Anstelle den einzigen Gewinnzug zu finden, stellte Richards Kontrahent durch eine Fesselung einen Turm ein, sodass Richard eine Mehrqualität mit seinem immer noch vorhandenen Freibauern ein paar Züge später problemlos zum Mannschaftssieg verwandeln konnte (4,5:1,5).

Frank lavierte in seinem Endspiel immer weiter. Er opferte positionell einen Bauern und fand darauf nicht die einzige korrekte Fortsetzung, sodass sein Gegner bei korrektem Spiel ein Dauerschach hätte erzielen können. Diese eine Chance verstrich und im Anschluss wurde die Partie problemlos gewonnen (5,5:1,5).

In der letzten Partie hatte Jürgen im ausgeglichenen Endspiel das bessere Spiel. Als ungenaue Züge eingestreut wurden, nutzte er sie aus, um seine Position immer weiter zu verbessern und dann mit einem Figurenopfer die Partie final zu entscheiden. (6,5:1,5).

Am Ende fiel der Mannschaftssieg standesgemäß aus. Dennoch gab es eine große Freude, dass der Knoten endlich geplatzt ist. Durch diese 2 Punkte kletterten wir auf den vierten Tabellenplatz. Dennoch ist das Ziel um den Aufstieg mitzuspielen aktuell noch weit entfernt. Zu dem bisher sehr souveränen Spitzenteam MTV Ingolstadt trennen uns nach wie vor 4 Punkte. In der kommenden Woche geht es gleich weiter gegen Traunstein / Traunreut, ehe Ende Februar dann das direkte Duell ansteht und wir diesen großen Rückstand in diesen Spielen hoffentlich ein wenig reduzieren können.