Sensation mit nur 6 Spielern – Sieg und Meisterschaft im Spitzenspiel gegen den Tabellenzweiten Germering

Nach den zwei spannenden Siegen gegen Bad Tölz und Gräfelfing mit jeweils 8 Spielern, wurden wir im Spitzenspiel gegen Germering wieder mit der gewohnten Situation konfrontiert – wir mussten erneut in Unterzahl anzutreten.

Die Ausgangslage war einfach. Wir hatten uns einen theoretisch bequemen Vorsprung von 5 Punkten gegenüber Germering und Bad Tölz herausgearbeitet. Mit einem Sieg waren wir Meister. Bei einem Unentschieden ebenso, falls Bad Tölz nicht gewinnen konnte. Lediglich eine Niederlage würde die Liga wieder spannend machen.

Somit war es eine undenkbar ungünstige Situation, dass wir gegen gut aufgestellte Gegner sogar zwei Bretter nicht besetzen konnten und somit zu Beginn bereits 0:2 zurück lagen.

Wie üblich brannte schon schnell wieder das Brett von Peter. Er musste sich einem Einschlag am Königsflügel erwehren wo er mit Wenigerbauern und einem offenen König herauskam. Er versuchte die gegnerische Dame zu fangen, was durch gutes Spiel des Gegners verhindert werden konnte und der seinen Materialvorteil weiter ausbauen konnte, bis Peter die Segel streichen musste (0:3).

Somit blieben noch die ersten 5 Bretter. Es ging eigentlich nur noch darum die Niederlage erträglich zu halten und nicht zu viele Brettpunkte zu verlieren.

Frank hatte seine Eröffnung schlecht behandelt und trotz Damentausch einige Schwächen. Aufgrund des Druckes musste er in einer taktischen Stellung einen Bauern geben und auf mögliches Gegenspiel hoffen.

Sebastian hatte eine gegenseitige Rochade mit sehr gutem Angriff auf dem Brett. Der Gegner hatte jedoch gute Erwiderungen gefunden, um in ein Endspiel abwickeln zu können, das jedoch immer noch ein wenig Vorteilhaft war.

Die Stellungen von Alex, Oliver und Axel waren ausgeglichen.

So langsam näherten sich die Partien zumindest für einen der Spieler der Zeitnotphase.

Franks König musste sich von gegnerischen Figuren umgeben auf eine Reise am Damenflügel begeben, um den Bauern zurückzugewinnen und ggf. die Stellung noch zu halten. Zum Glück erwies sich eine scheinbar starke Fortsetzung des Gegners mit erneutem Bauerngewinn als Falle. Er Griff zu einem vergifteten Bauern und platzierte damit Turm und Springer so ungünstig, dass zumindest ein Bauer und eine Qualität verloren ging. Darauf hin Strich er die Segel (1:3) und damit war der Wendepunkt im Mannschaftskampf erreicht.

Sebastians Endspiel hatte sich verschlechtert. Er musste bei einem mittlerweile für ihn schlechteren Turm+Läuferendspiel auf Alles gehen, da wir immer noch deutlich im Rückstand waren. Axel gelang es in seinem Endspiel seine Figuren immer besser zu platzieren, bis er schließlich Bauern gewinnen und dazu noch ein Mattnetz aufspannen konnte (2:3).

Oliver konnte sich einen Vorteil herausarbeiten und hatte ein Endspiel mit Mehrbauern und Läufer gegen Springer auf dem Brett, in dem der Gegner eine Blockade nach der anderen aufbaute.

Alex hatte wieder eine für ihn typische Stellung auf dem Brett, in der er im Doppelturmendspiel seine Figuren langsam immer besser platzierte. Es sah also aus, als ob wir eine Sensation schaffen könnten und noch zu einem Unentschieden oder gar zu einem Sieg kommen könnten.

Sebastian’s Stellung war nun in der heißen Phase. Beide Spieler versuchten ihre Freibauern umzuwandeln. Das Ergebnis war völlig unklar. Am Ende wurden die Figuren getauscht und beide Spieler machten sich Gleichzeitig eine Dame, um sich kurze Zeit später auf ein Unentschieden zu einigen (2,5:3,5).

Alex gelang es einen Turm zu tauschen, den Druck immer weiter auszubauen und den Gegner in eine Stellung zu bringen, in der ihm die Züge ausgingen. Auf der Suche nach einem Ausweg fiel auf verlorenem Posten dessen Zeit (3,5:3,5). Das war der Bigpoint, da Oliver in seinem Endspiel mindestens ein Unentschieden sicher hatte. Ein Sieg würde sogar die direkte Meisterschaft bedeuten.

Oliver versuchte zum Frust des Gegners immer wieder die verschiedenen scheinbar sicheren Blockaden mit seinem König zu umwandern, so dass es immer später wurde. Nach langer Zeit hatte Oliver es geschafft und seinen König über den Damenflügel, die gegnerische Grundreihe auf den Königsflügel zu marschieren, um dort den gegnerischen König abzudrängen und mit dem Weg zurück zum Damenflügel den Sieg einzufahren (4,5:3,5).

Das war der letzte große Schritt einer großartigen Saison. Zu sechst konnte die Meisterschaft vorzeitig eingefahren werden!

Diese wollen wir gerne gemeinsam nach dem letzten Heimspiel am 30.4 feiern!

4  SK Germering II  Gautinger SC 3½:4½
1 1  Gosebrink,Ralf 2005 1  Finsterwalder,Sebastian 2122 ½
2 3  Neumüller,Theo 1930 2  Fischer-Brandies,Alexander 2049 0:1
3 4  Thiering,Erwin 1888 3  Nikutowski,Oliver,Dr. 2014 0:1
4 7  Marian,Marc 1875 4  Ipfelkofer,Frank 2079 0:1
5 8  Köhl,Franz-Xaver 1874 7  Wurster,Axel 1924 0:1
6 9  Zell,Günther,Dr. 1833 9  Andreadakis,Georgios 1837 1:0kl
7 10  Keßler,Horst 1813 10  Zwicker,Andreas 1731 1:0kl
8 11  Yang,David 1688 12  Heinrichsen,Peter 1617 1:0

 

Zugspitzliga 2016/17 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 S g u v MP BP
1.  Gautinger SC ** 5 4 5 8 7 1 0 22 38½:25½
2.  SK Germering II ** 4 4 5 7 5 8 4 2 2 14 36½:27½
3.  SF Bad Tölz 4 ** 5 4 5 5 8 4 2 2 14 33½:30½
4.  SC Peiting ** 3 4 8 3 1 4 10 31:33
 SC Ammersee 3 ** 4 8 3 1 4 10 31:33
6.  SC Gröbenzell III 4 ** 3 3 2 8 3 1 4 10 30:34
7.  SK Weilheim II 3 3 4 5 ** 4 4 8 2 3 3 9 31:33
8.  SF Windach 4 1 4 5 5 ** 4 8 2 3 3 9 30:34
9.  SK Gräfelfing II 3 3 3 6 4 4 ** 4 8 1 3 4 6 29½:34½
10.  SC Wolfratshausen II 3 4 4 4 ** 8 1 3 4 6 29:35

(Bericht: Frank Ipfelkofer)